“Highway To Hell”

- ongoing project -

Kreta. Lieblingsinsel der Deutschen. Die Insel im östlichen Mittelmeer bezaubert durch ihre atemberaubende Landschaft, ihre reiche Geschichte und Kultur und nicht zuletzt durch ihre freundlichen Einwohner. Von den malerischen Fischerdörfern an der Küste bis hin zu den atemberaubenden Bergen im Landesinneren bietet Kreta eine Vielzahl von Landschaften.

Allerdings fallen auf der Insel immer wieder die kleinen Kirchen direkt am Straßenrand ins Auge. Auch bekannt als "Ikonostasen" oder "Marterl". Jede ein Unikat. Sie weisen auf einen Unfall mit tödlichem Ausgang hin. Das Wort Marterl kommt dabei vom griechischen „martyros“, was so viel wie“Blut-Zeuge“ bedeutet.

Früher ein Ort zum Beten während der Arbeit auf den Feldern, dienen die kleinen Kathedralen heute als warnendes Zeichen für Reisende, vorsichtig zu fahren und das Leben zu schätzen. Es ist eine lange Tradition auf Kreta, kleine Kirchen an Straßenrändern zu errichten, um dem Schutz von Gott zu danken, nachdem ein Unfall oder eine andere gefährliche Situation überstanden wurde.

Die Ikonostasen sind Zeichen des Glaubens und der Dankbarkeit der Menschen und werden oft von Familien oder Einzelpersonen erbaut. Denn Kreta beklagt bei nur 620.000 Einwohnern um die 48 bis 100 Unfalltote pro Jahr. Eine hohe Zahl. Und nicht selten sind Touristen involviert.

Es gibt mehrere Faktoren, die zu den hohen Zahlen an Verkehrsunfällen auf Kreta beitragen können. Einige Straßen auf Kreta sind eng, kurvig und uneben, was das Fahren besonders anspruchsvoll macht. Leider kann auch Alkoholmissbrauch ein wichtiger Faktor bei Verkehrsunfällen auf Kreta sein. In einigen Bereichen fehlt es an Verkehrssicherheitseinrichtungen wie z.B. Straßenbeleuchtung oder Schildern, was das Risiko von Unfällen ebenfalls erhöht.

Wir können alle einen Beitrag leisten, um die Unfallzahlen auf Kreta zu minimieren und das Risiko für Verkehrsopfer zu verringern. Durch unsere achtsame und verantwortungsvolle Haltung im Straßenverkehr tragen wir dazu bei, dass Kreta sicherer und angenehmer für alle wird. Wenn das zu ein wenig mehr Bewusstsein führt und Aufmerksamkeit auf das vorherrschende Problem lenkt, ist schon viel erreicht.

Nachdem ich auf meinen Fahrten nur einige wenige der schätzungsweise 1000 Ikonostasen dokumentieren konnte, werde ich im nächsten Schritt vor allem auch hinter die kunstvoll gestalteten Steinfassaden blicken. Wer hat sie erbaut? Wer sind die Auftraggeber und wie gehen die Hinterbliebenen der Opfer mit Ihrem Schicksal um? Eine Geschichte die hinter die Fassade der fröhlichen Inselkultur Kretas blickt. Eine Geschichte über Achtsamkeit, Glauben, Tourismus und Schmerz.

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